Im 3. Jh. v. Chr. wurde ein weiterer Tempel hinzugefügt, auf dessen Originalfries Darstellungen von Anbetenden, Jagdszenen und Kinderspielen zu sehen sind. Nahe der nordwestlichen Ecke des Tempels befindet sich ein Heiligtum der Venus / Astarte, gleichfalls aus der hellenistischen Periode.
Innerhalb dieses kleinen, nur 10 x 11 m messenden Raumes steht der von zwei Sphinxen flankierter „Thron der Astarte“. Der Thron befindet sich auf einem einzelnen Steinbock, der von einem in ägyptischen Stil verzierten Gesims geschmückt wird. Ein leider mutwillig beschädigter Fries schildert eine Jagdszene.
Dem Tempel wurde später ein kleiner Raum hinzugefügt, der durch eine jetzt „kopflose“ Sphinx bewacht wird. Eine Inschrift datiert den Raum auf 335 n. Chr. Linkerhand vom Becken steht eine 22 m lange Mauer mit einem Relief von einem feuchtfröhlichen Gelage und einem Mann, der versucht, einen großen Hahn zu fangen.
Es war offensichtlich Sitte bei den Griechen, dem Gott Äskulap (Asklepios, Eshmoun) einen Hahn zu opfern. Auch während der römischen und frühen christlichen Zeit (64 v. Chr. bis 330 n. Chr.) waren der Tempel von Eshmoun und seine Wunder wirkenden Wasser ein Wallfahrtsort.
Die Römer fügten innerhalb des phönizischen Tempels den Aufgang für Prozessionen hinzu sowie Becken für rituelle Waschungen und ein Nympheum mit Bildmosaiken, die noch weitgehend intakt sind. Verwitterte Statuetten von drei Nymphen sind in den Brunnennischen zu sehen.
Auf der linken Seite der römischen Straße, gegenüber dem Tempelkomplex, ist ein Hof mit den Resten eines Mosaiks mit Darstellungen der vier Jahreszeiten.
Links vom römischen Hof befinden sich die Fundamente einer Basilika aus der byzantinischen Epoche, der letzten großen Periode in Eshmoun.