Baalbek (Heliopolis) - Seite 3

 

Baalbek im Vorhof zum Jupitertempel

Drei Tore führen in den in der ersten Hälfte des 3. Jh. vollendeten hexagonalen Vorhof mit ursprünglich 30 Granitsäulen mit Architrav. Am Ende des 4. oder Anfang des 5. Jh. wurde der Vorhof von einer Kuppel überwölbt und in eine Kirche verwandelt.

Der Große Hof mit einer Fläche von 134 x 112 m umfasste alle hauptsächlichen Kulteinrichtungen und war auf der abgeflachten Spitze eines künstlichen Hügels gebaut worden. Auf der Ost-, Nord- und Südseite des Hügels stützten Anlagen mit mächtigen Gewölben den Hügel, was auf der Westseite durch das Podium des Tempels bewirkt wurde. Diese Konstruktionen dienten sowohl als Stütze für die Säulenhallen (Portikos) und die halbrunden oder eckigen, nischenähnlichen, sich auf den Hof öffnenden Räume (Exedras), und auch als Ställe und Magazine genützt.

In der Mitte des Großen Hofes stehen zwei mächtige Gebilde: ein restaurierter Altar sowie ein Turm mit den unteren erhaltenen Abschnitten. Der aus dem 1. Jh. datierende Turm, der von zwei allein stehenden Säulen flankiert wurde, sollte wahrscheinlich den Priestern ermöglichen, bei Kulthandlungen von der Höhe des Turmes her, den Kontakt mit Jupiter im Tempel zu halten. Nördlich und südlich von Turm und Altar befinden sich zwei mit Reliefs reich verzierte Wasserbassins für Kultwaschungen. Diese Anlagen wurden am Ende des 4. Jh. bei der Errichtung der Basilika zerstört.

Baalbek im Vorhof zum Jupitertempel

Der ganze Hof war von Exedras und Nischen mit Statuen umgeben, vor den Exedras gab es wiederum eine Kolonnade mit 84 korinthischen Säulen aus ägyptischem Granit. Auf den Außenwällen des Großen Hofes sind noch die Reste mittelalterlicher Zinnen zu sehen.

Durch die Propyläen, den Hexagonalen Vorhof und den Großen Hof gelangte der Gläubige endlich zum Jupitertempel. Dieser Weg durch verschiedene klar definierte Räume entsprach offensichtlich einer orientalischen Konzeption.

Der Tempel, den man über eine monumentale Freitreppe erreicht, misst 88 x 48 m und steht auf einem Podium 13 m über dem umliegenden Gelände und 7 m über dem Großen Hof.

Ursprünglich war der Tempel außen von 54 Säulen umgeben, die in großen Stücken auf dem Boden liegen. Die sechs noch stehenden Säulen sind durch ein mit Stier- und Löwenköpfen verziertes Gebälk verbunden.

Das Podium wurde mit einigen der größten Steinblöcke gestützt, die jemals aus einem Steinbruch gewonnen worden sind. Jeder der drei Steinblöcke des berühmten „Trilithon“ auf der Westseite des Podiums wiegt über 1.000 Tonnen.