Die Wasserburg
An der Seepromenade und unweit der Zaatari Moschee liegt eine der bedeutendsten Sehenswürdigkeiten der Stadt, das 1227/1228 zur Verteidigung erbaute Seekastell.
Es ist heute erreichbar über eine auf Pfeilern ruhende, 80m lange Steinbrücke. Die ursprüngliche Brücke war aus Holz, damit sie jederzeit zerstört werden konnte, um den Angreifern den Zugang zur Festung unmöglich zu machen.
Zum Bau dieser Kreuzfahrerburg wurden auch Steinplatten und Säulenbasen aus römischen Bauwerken in die starken Außenmauern eingebaut – nähert man sich der Burg, fallen die Querschnitte der verwendeten Säulen sofort ins Auge. Die zwei Türme waren durch eine heute teilweise zerstörte Mauer verbunden. Der nordöstliche Turm, gegenüber dem Eingang zur Festung ist rechteckig und misst 21 x 17 m. Die waagerecht integrierten römischen Granitsäulen sollten die Turmmauern verstärken.
Der südwestliche Turm stammt nur in seinem unteren Teil von den Kreuzfahrern und in seinem oberen Teil aus der Mamelukkenzeit. Dies wird durch eine Inschrift auf dem Marmorstein bestätigt, welche sich oberhalb des auf den Innenhof blickenden Fensters befindet. Beachtenswert ist die östliche, halbrunde, zur Stadt hinschauende Mauer mit ihren zahlreichen kleinen Fenstern und Schießscharten. Der westliche Turm ist der besser erhaltene. Die Mamelukken schleiften nach dem Abzug der Kreuzfahrer das Seekastell und auch andere Seefestungen, um zu verhindern, dass die Kreuzritter an der Küste wieder Fuß fassen könnten.
Auf dem nordöstlichen Turm steht eine osmanische Moschee mit einem rechteckigen überkuppelten Raum und einem Mihrab (Gebetsnische).
Die Seefestung war im mittelalterlichen Sidon Zeugin vieler Kriege und Zerstörungen und wurde im Laufe der Zeit zu einem Symbol für die Widerstandskraft der Stadt. Die Wasserburg wurde mehrfach restauriert, vor allem aber durch Emir Fachhreddin Maan (1572-1635).
Hinweis
Auf einem Erdhügel im Süden der Stadt errichteten die Kreuzfahrer auf den Ruinen einer Festung aus der Zeit der Fatimiden (909-1171) ihre Burg. Die Fatimiden hatten möglicherweise ihrerseits bereits eine an dieser Stelle aus früherer Zeit stammende Zitadelle wiederhergestellt und befestigt. Die arabischen Quellen und die heutigen Einwohner von Saida sprechen von der Al Muizz Zitadelle, während sie seit den Kreuzfahrerzeit im Westen nur als die Burg des Hl. Ludwig bekannt ist. Ludwig IX der Heilige, König von Frankreich, hatte während seines Kreuzzugsaufenthaltes in Akkon den Befehl zum Wiederaufbau der Festung gegeben, die sich heute in einem sehr schlechten Erhaltungszustand befindet, da sie von den Mameluken nachhaltig zerstört und von den Bewohnern jahrhundertelang als Steinbruch benutzt worden ist. So ist es fast ein Wunder, dass der Ludwigsturm überlebt hat und heute noch steht.