Teilstreitkräfte

Heer

Das Heer stellt mit 56.000 Mann nahezu das gesamte libanesische Militär dar. Es gliedert sich in die fünf Regionalkommandos Beirut, Libanongebirge, Bekaa, Nordlibanon und Südlibanon. Aus dem Sachzwang seiner geringen Größe heraus kennt das Heer des Libanon keine Divisionen. Die Kampftruppen bestehen aus

  • fünf mechanisierten Brigaden
  • sechs Infanteriebrigaden
  • zwei Panzerregimentern (eins mit sowjetischen, eins mit US-Panzern)
  • zwei Artillerieregimentern
  • einem "Ranger"-Regiment ("Fawj Al-Maghawir")
  • einem Fallschirmjägerregiment ("Fawj Al-Moujawqal")
  • einem Marineinfanterieregiment ("Fawj Maghawir al-Bahr")
  • einem Sabotageabwehrregiment ("Al-Moukafaha") und einer Eingreiftruppe ("Al-Quwa Al- Daribades") des Militärgeheimdienstes
  • fünf Interventionsregimentern ("Tadakhul")
  • der Leibwache des Präsidenten, „Brigade der Republikanischen Garde“ .

Die Logistikeinheiten umfassen

  • eine Sanitätsbrigade
  • zwei Nachschubbrigaden
  • eine Militärpolizeibrigade
  • ein unabhängiges Regiment

Jede Brigade besteht aus fünf bis sechs Bataillonen, ein jedes rund 500 Mann stark.

Das Heer ist fast ausschließlich mit zurückgelassener Bewaffnung der Besatzer des Libanon ausgerüstet, dazu zählen knapp 1200 Truppentransporter vom Typ M-113 und rund 80 VAB, 110 amerikanische M48A5s und 200 sowjetisch-syrische T-55. An Spähwagen sind rund 60 Panhard AML und 25 Alvis Saladin vorhanden. Dazu kommen rund 285 schwere Geländewagen vom Typ HMMWV.

Im Inventar der Streitkräfte befinden sich verschiedene Artilleriegeschütze, die vorwiegend dem Kalten Krieg entstammen. Keines davon ist selbstfahrend. Unter den rund 160 Haubitzen stellen das amerikanisch 155-Millimeter-Geschütz M-198 und die sowjetische M-30 mit jeweils 32 Stück die am weitesten verbreiteten Typen. Dazu kommen rund 370 kleinere Mörser, mehrheitlich französische Fabrikate zur Infanterie-Unterstützung. 25 Mehrfachraketenwerfer vom Typ BM-21 komplettieren die libanesische Artillerie.

Neben leichten Panzerabwehrwaffen aus der RPG-Familie verfügt der Libanon über einige Panzerjagdraketen, darunter 124 tragbare TOW-Werfer, 40 Systeme für den Abschuss von ENTAC-Flugkörpern und 16 MILAN-Abschussrampen. Flugabwehrraketen beschränken sich auf rund 20 tragbare Werfer für SA-7 Grail. Das Arsenal der Flugabwehrgeschütze umfasst zehn Flak- Panzer vom Typ M42 Duster und rund 75 sowjetischer ZU-23, die auf M-113-Kettenfahrzeuge montiert sind.

Luftwaffe

Die libanesische Luftwaffe sieht ihr größtes derzeitiges Problem in der spärlichen und veralteten Ausrüstung. So verfügt sie über fünf Kampfflugzeuge vom Typ Hawker Hunter und über 24 ehemals amerikanische Hueys, die der libanesischen Luftwaffe zurzeit landesweit als Allzweckhubschrauber dienen. Außerdem werden sieben Alouette 2/3 und fünf Gazelle Hubschrauber eingesetzt.

Zu Ausbildungszwecken wurden im Jahre 2005 vier neuproduzierte Robinson R44 Raven II beschafft, die auf der Rayak Air Force Base stationiert sind. Russland wird zehn Kampfjets MiG-29 an den Libanon übergeben.