Tripoli - Seite 3

 

Hammam Izz ed-Dine

Der mamelukkische Gouverneur Iss ed-Dine ließ dieses öffentliche Bad bald nach der Eroberung Tripoli (1289) bauen und schenkte es der Stadt. Beim Bau wurden Materialien aus der Kreuzfahrerkirche und dem Hl. Jakob verwendet.

In der Vorhalle findet sich eine Inschrift mit dem Namen des Heiligen zwischen zwei Jakobsmuscheln und über der inneren Tür des Osterlamms.

Das Bad wurde durch die Jahrhunderte hindurch benutzt und wurde vor kurzem restauriert. Gleich neben dem Bad Iss ed-Dine steht das Mausoleum, in dem der 1298 verstorbene Gouverneur und Erbauer begraben ist.

Hammam al-Abed

Tripolis einziges historisches öffentliches Bad, das noch in Gebrauch ist, wurde wahrscheinlich im ausgehenden 17. Jh. gebaut. Es weist die durchbrochenen Kuppeln auf, die für die mamelukkische und osmanische Ära typisch sind. Die für das Tageslicht gedachten Öffnungen in der Kuppel sind mit durchsichtigem, geblasenem Glas verschlossen. Das Innere des 500 m2 großen Bades ist mit seinen Kissen und traditionellen Einrichtungsgegenständen sowie seinem zentralen Brunnen ein lebendes Museum.

Hammam al-Jadeed

Das „Neue Bad“. Das von 1723-30 erbaute und bis in die 1970er Jahre in Gebrauch gewesene Bad ist mit seinen 600 m2 das mit Abstand größte in Tripoli. Es wurde inzwischen restauriert und beeindruckt noch immer durch seine Größe.

Hammam an-Nouri

Das unmittelbar neben der Großen Moschee gelegene Bad (545 m2) wurde 1310 im mamelukkischen Stil erbaut. Es weist eine höchst bemerkenswerte Vielfalt an Formen und Verzierungen seiner Kuppeln auf, das Innere des Bades wurde prächtig mit buntem Marmor ausgekleidet.

Der Khan der Schneider

aus der ersten Hälfte des 14. Jh. gehört zu den ältesten in Tripoli und wurde wahrscheinlich auf den Ruinen von Denkmälern aus den Epochen der Byzantiner und der Kreuzfahrer erbaut. Er bildete den wirtschaftlichen Mittelpunkt der Vorstadt, die den Verkehr über den aus dem Qadisha Tal kommenden Fluss Abu Ali kontrollierte. Deshalb unterscheidet sich der Plan dieser Karawanserei von dem der anderen. Die l992 mit deutscher Hilfe restaurierte Anlage besteht aus einer langen, überdachten Gasse mit hohen Bögen auf beiden Seiten und zehn Querbögen. An ihrem westlichen Eingang fällt eine Granitsäule mit einem korinthischen Marmorkapitell auf.

Tripoli Khan der Schneider

Khan al-Saboun

Der berühmte Khan der Seifensieder, ein großer offener Hof in den bunten Souks von Tripoli. Bemerkens- und unbedingt besuchenswert ist die Familie Sharkass – sie waren die ersten an diesem Ort und fertigen mittlerweile in der siebten Generation absolut naturreine Seifen. Leider ein wenig benachteiligt durch die versteckte Lage in der oberen Etage.

Karawanserei der Ägypter

Dürfte aus der ersten Hälfte des 14. Jh. stammen und folgt dem klassischen Plan: Um den offenen Hof mit einem Brunnen in der Mitte ordnen sich die Räume in zwei Stockwerken.

Souk al-Haraj

Einem einzigartigen Anblick bietet der hochbögige Basar aus dem 14. Jh., dessen Decke von Granitsäulen getragen wird, die zu früheren Zeiten mit Sicherheit römischen Bauwerken gedient haben. Heute werden dort Kissen und Matratzen verkauft.

Löwenturm

Der bemerkenswert gut erhaltene Turm aus der Mitte des 15. Jh. ist der einzige noch vorhandene von den vielen Türmen, die während der mamelukkischen Ära die Stadt schützten. Seinen Namen soll der Turm im 19. Jh. von den Löwenreliefs erhalten haben, die das Portal krönten. Das solide, zweistöckige Bauwerk fällt im Innern durch hohe Räume mit Deckengewölben auf. Sein Westportal folgt mit dem Wechsel von schwarzen und weißen Steinen einem Charakteristikum mamelukkischer Architektur. Im Übrigen bemerkt man auch hier die Verwendung antiker Säulen und Säulenstücke zur Verstärkung der Mauern.