Château Musar

Chareau Musar Schatzkammer

„Eigentlich“ so sagte uns Gaston Hochar kürzlich, „eigentlich sind hier die Spinnen zu Hause – wir sind hier nur zu Gast.“

Sein Großvater gleichen Namens gründete in 1930 im Schloss Mzar aus dem 17. Jahrhundert ein Weingut. Er war soeben von einem langen Frankreich-Aufenthalt in den Libanon zurückgekehrt und dachte, es könne eine gute Idee sein, selbst produzierten Wein auf dem lokalen Markt anzubieten. Zum damaligen Zeitpunkt  stand der Libanon unter französischem Protektorat – die Soldaten sprachen einem guten Tropfen gern zu. Das Vinifizieren wurde in den altehrwürdigen Kellern in Ghazir zunächst als Hobby betrieben – nach der Begegnung mit dem bekannten Weinbauern Ronald Barton wurde daraus wahre Passion. 1959 trat der älteste Sohn von Gaston Hochar, Serge, ein an der Universität in Bordeaux ausgebildeter Önologe, in das Familienunternehmen ein. Gastons jüngerer Sohn Ronald – benannt nach Monsieur Barton –  übernahm 1962 die Bereiche Finanzen und Marketing.

Chateau Musar Flaschenlager

Musar wurde 1979 auf der Weinmesse in Bristol in England über Nacht bekannt, als sämtliche Verkoster dem Wein hohe Punktzahlen gaben. Dieses Ereignis ebnete den Weg für die weiteren Erfolge von Château Musar und brachte dem libanesischen Wein weltweit ein hohes Ansehen. 1984 wurde Serge Hochar als „Man of the year" vom renommierten Decanter Magazine ausgezeichnet. Neben zahlreichen Goldmedaillen von der Vinexpo-Bordeaux und Vinalies-Paris erhielten die Weine gute Kritiken in der internationalen Presse. Die angesehene New York Times schrieb z.B.: „Vintage after vintage, it is exceptional in quality". Die Rotweine von Château Musar sind in der Tat außergewöhnlich. Sie sind unerhört lagerfähig und befinden sich erst nach bis zu 15 Jahren Reifung in der Flasche auf dem Höhepunkt der Entwicklung. Nach sieben bis acht Jahren mag er zwar einigermaßen trinkreif erscheinen, befindet sich aber de facto noch immer im Reifestadium.

Chateau Musar Fasskeller

Die eleganten Musar-Weißweine bestehen aus den einheimischen uralten Rebsorten Obeideh (lokale Variante des Chardonnay) und Merwah (mit Sauvignon Blanc verwandt) und reifen bis zu sechs Monate im Barrique. Sie haben ein Alterungspotential von zehn Jahren und mehr. Serge Hochar behauptet, sein Weißwein aus dem Jahr 1954 ist heute lebendiger als vergleichbare Rotweine aus den 1950er Jahren. Nur zweimal während des Bürgerkriegs (1976 und 1984) konnten keine Weine erzeugt werden. Eine beachtliche Leistung, wenn man bedenkt, dass die Trauben 100 km durch Minenfelder vom Bekaa-Tal zum Weingut transportiert werden mussten. Musar besitzt keine eigenen Rebgärten, sämtliche Trauben werden von Lieferanten gekauft. Die Erträge sind auf 25 Hektoliter pro Hektar limitiert. Bei der Weinherstellung wird der Most nach traditionellen Methoden vinifiziert und die Weine werden weder filtriert noch geklärt. Der Ausbau findet in französischen Barriques statt. 1990 wurden noch 97% der Produktion exportiert, inzwischen liegen die Inlandsabsätze bei 20%. Der größte Teil der Exporte geht nach Großbritannien, insgesamt in rund 60 Länder. Pro Jahr werden ca. 600.000 bis 700.000 Flaschen produziert.

Gaston Hochar Chateau Musar

Im Jahr 1994 übernahm Gaston, der Sohn von Serge, den Finanz- und Marketingbereich und kehrte dem Bankbusiness den Rücken. In enger Zusammenarbeit mit Tarek Sakr, in Montpellier ausgebildeter Önologe und seit fast zwei Jahrzehnten bei Musar, ist es das Ziel von Gaston, die Weine von Château Musar auf höchstmöglich naturnahem Level zu halten.

Ein „certified organic“-Label will er nicht: „Musar ist mehr als ein Biowein, denn da dürfen Zusätze hinein – wir aber sagen, unser Wein ist reine Natur!“

Inhaber: Serge Hochar, Ronald Hochar
Kellermeister:
Tarek Sakr
Besuch in Ghazir:
Mo-Fr 9-16.30 Uhr, Sa 9-12.30 Uhr (nach Voranmeldung)
Stadtbüro Beirut:
Sopenco Bldg., Rue Baroudy, 281, Achrafieh, RL-Beirut
Telefon:
01-202828
Fax:
01-201828
Email:
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WebSite: http://www.chateaumusar.com.lb