1098 bis Ende 18. Jh. / Kreuzfahrer, Mamelucken, Osmanen

1098 - 1289 (1291)

Kreuzfahrerstaaten im Libanon, nur der äußerste Osten bleibt in der Hand heimischer Kleinfürsten. Die Kreuzfahrer des Ersten Kreuzzuges umgehen zunächst die Festungsstädte der Küste und erobern 1099 Jerusalem, das sie zur Hauptstadt ihres Königreiches erklären. Erst 1188 fällt Tripoli, es entsteht die Grafschaft Tripoli, die Grenze zum Königreich Jerusalem ist wieder einmal der Hundsfluss.

1110 werden Sidon und Beirut erobert, Tyrus erst 1124. Die Rückschläge beginnen bald, weitere Kreuzzüge bringen nur vorübergehende Erfolge. Der aiyubidische Sultan Saladin, der in Kairo die Nachfolge der Fatimiden angetreten hat, erobert 1187 schließlich Jerusalem. Für kurze Zeit kann die Stadt durch Vertrag christlichen Pilgern wieder zugänglich gemacht werden, doch 1268 greifen die Mamelucken an, die inzwischen in Kairo regieren, und vertreiben die Kreuzritter aus dem Heiligen Land: Sultan Baibars erobert Antiochia, den Krak des Chevaliers (Syrien) und Arqa, Sultan Qalaun 1289 Tripoli und Batrun. Mit dem Fall von Akko endet 1291 die Kreuzfahrerzeit.

Sidon Kreuzritterburg

1289 - 1517

Die ägyptischen Mamelucken bringen dem Libanon Wohlstand und kulturelle Blüte. Das antike und Kreuzfahrer-Tripolis wird zerstört und an anderer Stelle neu aufgebaut, im ganzen Lande entstehen Moscheen, Medresen und andere öffentliche Bauten. Der Mittelmeerhandel wird vor allem durch Italiener und Franzosen abgewickelt, die in den Haupthäfen Sidon und Tripoli Konsularrechte erhalten.

16. Jh.

Die osmanische Herrschaft bringt wenige Veränderungen, der Fernhandel wird nicht angetastet.

Die Religionspolitik ist neutral, immer mehr verfolgte schiitische Gruppen siedeln im Libanon, vor allem im (heute christlichen) Metr und Kesruan.

1590 - 1632

Der drusische Emir Fakhr ed-Din II. aus der Familie Maar steigt vom Herrn des Chouf zum unabhängigen Herrscher des Libanon auf. Seine Außenpolitik stützt sich auf da Großherzogtum Toskana, wo er jahrelang im Exil war, und Frankreich. Er wird von den Osmanen gefangengenommen und 1635 hingerichtet.

Mitte 17.Jh. bis Ende 18.Jh.

Mit dem Niedergang des Osmanischen Reiches versiegen die Geldquellen der Handelshäfen, alle Städte sinken zu Provinzorten herab.