Ein paar Tipps - was Sie tun sollten
- ein paar Brocken Arabisch lernen, Grußformeln, danke schön, bitte sehr, ich heiße ... Ihr Gesprächspartner beherrscht sicher Englisch oder Französisch - der Libanon ist ein polyglottes Land -, aber freut sich dennoch über ein paar Worte in seiner Sprache.
- Kirchen und Moscheen in züchtiger Kleidung besuchen, Arme und Beine sollten bis unter die Knie bedeckt sein, kurze Hosen und Miniröcke sind off limits.
- auch wenn Sie keiner Religion angehören: In christlichen Gebieten wie in muslimischen erwartet man einen Glauben, in welche Richtung auch immer. Dass jemand keiner Glaubensgemeinschaft angehören könnte, ist undenkbar und wird als schweres Manko gewertet. Es genügt völlig, zu sagen, dass man an den Schöpfer / die Schöpfung glaubt.
- Es versteht sich von selbst, dass man sich im Innern eines Gotteshauses, und somit auch in der Moschee, ruhig und unauffällig verhält, insbesondere zur Gebetszeit. So sollten Sie grundsätzlich nie direkt vor Betenden vorbeigehen, denn damit stellen Sie sich symbolisch zwischen den Betenden und Gott. Menschen beim Gebet und somit in einer sehr intimen Situation zu fotografieren, sollte - wie überall auf der Welt - vermieden werden.
- Das Klischee, dass Muslime aufgrund eines Aberglaubens befürchten, durch das Fotografiertwerden ihre Seele zu verlieren, gehört in den Bereich der Phantasie. Doch denken wir einmal daran, wie wir uns fühlen würden, wenn wir unablässig als vermeintlich unersetzliches Fotomotiv für Tausende von Fotoalben zur Verfügung stehen müssten. Darum sollte es eine Selbstverständlichkeit sein, Menschen prinzipiell vorher zu fragen, wenn man sie fotografieren möchte.
- In Libanon wie in den anderen arabischen Ländern ist es üblich, dass sich die Menschen durch Händeschütteln begrüßen, wobei sich Angehörige des gleichen Geschlechts häufig auch umarmen und auf die Wange küssen. In Teilen der jungen, städtischen Bevölkerung kann dies auch zwischen Männern und Frauen der Fall sein. Für männliche Reisende gilt, dass sie Männer mit Handschlag begrüßen, bei Frauen jedoch insbesondere in traditionelleren Gegenden darauf verzichten. Weibliche Reisende begrüßen Frauen ebenfalls mit Händeschütteln, wobei es auch vorkommen kann, dass sie von den Libanesinnen umarmt und auf die Wange geküsst werden - ein besonderes Zeichen der Herzlichkeit.
- Wenn Sie als Frau einem Mann zum ersten Mal begegnen, so warten Sie ab, ob er Ihnen die Hand reicht, wenn nicht, gilt auch ein kurzer Gruß und ein Lächeln als Begrüßung. Sollte Ihnen ein Mann zur Begrüßung nicht die Hand reichen, sollten Sie dies nicht als Ablehnung, Diskriminierung oder Unhöflichkeit interpretieren. Der Mann legt in diesem Fall die Regel, dass der Männer- und Frauenbereich (d. h. öffentlicher und privater Raum) voneinander getrennt sind, nur strenger aus als viele andere. Grundsätzlich empfiehlt es sich für weibliche Gäste, fremden Männern gegenüber stets höflich und etwas distanziert, jedoch bestimmt und selbstbewusst aufzutreten.
- In der arabischen Welt ist es unüblich, in der Öffentlichkeit Zärtlichkeiten zwischen den Geschlechtern auszutauschen. Wenngleich auch dort viele Paare jedes Alters, selbst wenn die Frauen verschleiert sind, Händchen halten oder Arm in Arm gehen, ist man gut beraten, wenn man von romantischen Küssen und Streicheleien im öffentlichen Raum absieht.
- Ein weit verbreitetes Klischee behauptet, dass arabische Männer, die Hand in Hand gehen, homosexuell sind. In Wahrheit ist es hier vollkommen natürlich und Ausdruck von Freundschaft, mit Angehörigen des gleichen Geschlechts Umarmungen und herzliche Gesten auszutauschen. Körperkontakt hat hier einen anderen Stellenwert und wird häufig völlig anders angewandt und verstanden als bei uns.
- Die arabische Gastfreundschaft hat eine lange Tradition und wird von vielen Reisenden als beispiellos empfunden. Vor allem Individualtouristen werden die Erfahrung machen, dass sie immer wieder freundlich angesprochen und eingeladen werden. Folgen Sie den Einladungen unbesorgt – Sie werden vor allem frisch gekochten Kaffee oder/und Wasser erhalten, Gebäck oder Obst. Sie müssen sich ja nicht gleich tagelang irgendwo einquartieren...!
- Bitte lassen Sie die – bei Touristen leider immer wieder beobachtete – typisch deutsche Überheblichkeit zu Hause! Weder müssen Sie befürchten, bei der Herausgabe von Wechselgeld übers Ohr gehauen zu werden, noch sind unsere westlichen Gepflogenheiten in irgendeiner Form „besser“ als die anderer Länder.